Gemeinsam, statt einsam: Der Besuchsdienst der Kolbermoorer Kirchen und der Nachbarschaftshilfe organisiert Treffen zwischen ehrenamtlichen Helfern und einsamen, alleinstehenden Senioren.FOTO DPA
Besuchsdienst für Senioren
VON INES WEINZIERL
Kolbermoor – Die Stadtkirche, die Kreuzkirche und die Nachbarschaftshilfe Kolbermoor ziehen gemeinsam an einem Strang: Mit ihrem Besuchsdienst, der seit rund zweieinhalb Jahren besteht, will das Kolbermoorer Trio gemeinsam gegen die Einsamkeit unter älteren, alleinstehenden Bürgern der Stadt angehen. Gerade jetzt, wo die Tage kürzer werden.
Spazierengehen
und ratschen
Und das kostenlose Angebot funktioniert ganz einfach: Ehrenamtliche Helfer, derzeit sind es um die zehn Personen, statten einsamen Kolbermoorern einen Besuch ab. Sie können mit den Alleinstehenden spazieren gehen – auch im Rollstuhl –, Spiele spielen, Tee trinken und sich unterhalten, je nach Bedarf vorlesen oder einfach nur zuhören, erklärt Gabriele Endter von der Nachbarschaftshilfe, die das Projekt seitens der Nachbarschaftshilfe betreut. Endter: „Die Frauen und Männer bringen bei ihren Besuchen ein kostbares Geschenk mit – Zeit.“
Es gibt aber auch Dinge, die dieser ehrenamtliche Besuchsdienst nicht anbietet: Fahrdienste, Pflegeaufgaben, hauswirtschaftliche Dienstleistungen und soziale Beratung, so Endter.
Erzählt ihr aber jemand aus dem Team, dass beispielsweise ein Senior eventuell in diesen Punkten Hilfe braucht, greift beispielsweise die Kolbermoorer Nachbarschaftshilfe mit ihrem vielseitigen Angebot. Endter ist quasi das Bindeglied, denn sie engagiert sich seit Jahren in dem Kolbermoorer Verein. Bei ihr ist man quasi an der Quelle.
Dabei ist der Besuchdienst nicht ausschließlich für Senioren gedacht, die noch alleine in ihrer Wohnung oder ihrem Haus leben. „Wir gehen auch zu Bürgern, die im Pflegeheim wohnen“, erklärt Endter. Und so habe man beispielsweise schon Kontakte mit Pflegeheimen, wie dem in Lohholz oder dem Caritas Pflegeheim.
Ein Problem sei, an die einsamen Bürger – „die ja immer mehr werden“ – heranzukommen. „Viele trauen sich nicht, uns anzurufen. Auch aus Scham“, ist sie überzeugt.
Deshalb sei man beispielsweise auf Nachbarn angewiesen, die einen Hinweis geben könnten. Das Angebot der beiden Kolbermoorer Kirchen und der Nachbarschaftshilfe gibt es seit rund zweieinhalb Jahren. Und Endter ist überzeugt, dass die Nachfragen, wenn man sich denn traut, das Besuchsdienst-Angebot anzunehmen, steigen wird.